Abb.: Adina F. Camhy, Fotomontage.


>>    ZUR UMKEHR SCHREITEN WIR VORAN

Enthüllung des Denkmals zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus der Pfarrgemeinde Graz-Heilandskirche:
am Mittwoch, 8. November 2017 um 19:00 Uhr

Ort: Evangelische Pfarrgemeinde Graz-Heilandskirche
Kaiser-Josef-Platz 9, 8010 Graz

Gestaltung des Denkmals: Adina F. Camy
Literarische Intervention: Gerhild Steinbuch, Autorin
Musikalische Umrahmung: Rivka Saltiel und Kurt Bauer
Kuratorische Begleitung: < rotor > association for contemporary art


Wie viele Pfarrgemeinden hat auch die Heilandskirche ein Kriegerdenkmal: Eine Tafel 1914-1918, eine Ergänzung 1939-1945. Bei der Kirchenrenovierung 1991/92 kam eine Glastafel dazu mit den Lettern: „Lernen wir miteinander zu leben, nicht gegeneinander.“

Im Februar hat das Presbyterium beschlossen, eine weitere Schicht hinzuzufügen: Es sollte, stellvertretend für alle NS-Opfer, auch jener vier Gemeindemitglieder gedacht werden, die durch die Nürnberger Gesetze als „Juden“ galten und in Konzentrationslagern umkamen.

Erst ein Forschungsprojekt (2008-2010), geleitet von Heimo Halbrainer (CLIO) und Gerald Lamprecht (Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz), holte sie aus der Vergessenheit: Hermann Brücklmeier, Margit Frankau, Eduard Huppert und Franz Öhler.

Die Grazer Künstlerin Adina F. Camhy schreibt zu dem von ihr gestalteten Denkmal:
„ZUR UMKEHR SCHREITEN WIR VORAN reflektiert die darunterliegenden Schichten und nimmt inhaltlich wie auch räumlich auf die vorhandenen Gedenktafeln Bezug. Der sich wandelnde Text setzt sich mit der Beziehung der Evangelischen Kirche zu deutschnationaler Ideologie und Antisemitismus, ihrer Rolle im Nationalsozialismus und der Frage der Mitschuld auseinander. … Nicht zuletzt ist der Text als eine Auseinandersetzung mit der Gedenkkultur und Annäherung an die Praxis des Erinnerns und Vergessens zu verstehen.“



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