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Abb.: John Jordan/Isabelle Fremeaux,
Still aus:
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Als 2007 die globale Finanzkrise zum Vorschein
kam, reisten wir 7 Monate lang kreuz und quer durch Europa, um Beispiele
für postkapitalistisches Leben zu erforschen und zu erleben - in einem
illegal am Rande des Flughafens Heathrow eingerichteten Protestcamp für
Klimaschutz-maßnahmen oder in einem von französischen Punks besetzten
Dorf, in einer vom Versorgungsnetz abgekoppelten "sanften" Permakultur-Community
oder in besetzten selbstverwalteten serbischen Fabriken, in einer Kommune
der freien Liebe auf einem ehemaligen Stasi-Stützpunkt oder auf einem
Bauernhof, auf dem jeglicher Privatbesitz abgeschafft wurde, hatten wir
teil an verschiedenen Formen der Liebe und des Essens, der Produktion
und der Teilhabe, der kollektiven Entscheidungsfindung und der Rebellion.
Wir suchen weder ein eskapistisches Nimmerland noch Blaupausen für eine
perfekte Zukunft oder universell gültige Systeme sondern Communitys, die
sich einfach trauen anders zu leben - trotz der Katastrophe des Kapitalismus.
Auf Basis dieser Erfahrung entstand unser Filmbuch, das nachdenkliche
Reisetexte mit einer beiliegenden DVD vereint. Während das Buch eine reichhaltiger
Reisebericht ist, eine Analyse der Communitys, ihrer Praktiken und ihrer
Geschichte, ist der Film ein Road Movie im Stile des magischen Realismus,
der in einer imaginären Zukunft nach dem Crash spielt, doch während der
Reise im Gestus eines fiktiven Dokumentarfilms gedreht wurde.
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Abb.: Fernando Solanas, Memory of a Plunder, Filmstill, 2003.
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Nach dem Sturz der Militärdiktatur 1983
führten aufeinander folgende demokratische Regierungen mit der Absicht
Argentinien in die liberalste und blühendste Volkswirtschaft der Welt
zu verwandeln eine Reihe von Reformen durch. Weniger als zwanzig Jahre
später hat das argentinische Volk buchstäblich alles verloren: große Staatsunternehmen
wurden unter ihrem Wert an ausländische Firmen verkauft, die Einnahmen
aus den Privatisierungen flossen in die Taschen korrupter Beamter, ein
abgeändertes Arbeitsrecht hat die ArbeitnehmerInnen aller ihrer Rechte
beraubt und Unterernährung ist nun ein weitverbreitetes Phänomen in einem
Land, das seit jeher ein wichtiger Lebensmittelexporteur gewesen ist.
Millionen Menschen sind arbeitslos und versinken in Armut, und ihre Ersparnisse
haben sich in einem finalen Bankenkollaps in Luft aufgelöst. Der Film
wirft ein Schlaglicht auf zahllose politische, finanzielle, soziale und
rechtliche Aspekte, die Argentiniens Straße ins Verderben abstecken.
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Abb.: Alejandro Landes, Cocalero, Filmstill by Jorge Manrique Behrens, 2007
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Auf die Welt gekommen zur Zeit des US-"War
on Drugs" ,reist ein Aymara-Indio namens Evo Morales - unterstützt von
einer Truppe von Kokablatt-Bauern - in Jeans und Turnschuhen durch Andenregionen
und Amazonien und macht das historische Angebot Boliviens erster indigener
Präsident werden zu wollen. |
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Abb.: Petra Bauer, Sisters!, Filmstill, 2011.
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Sisters! ist eine Zusammenarbeit
von Petra Bauer mit den Southall Black Sisters, der radikalen und bahnbrechenden
Londoner feministischen Organisation, die sich seit 1979 mit der gegenwärtigen
sozialen und politischen Situation von schwarzen Frauen und, im weiteren
Sinne, Frauen aus Minderheitengruppen auseinandersetzt. Sisters! ist kein
Film über die Southall Black Sisters sondern ein wechselseitiges Projekt
von Petra Bauer und den Mitarbeiterinnen dieser Organisation. In der Dokumentation
einer Woche im Leben dieser Organisation zieht der Film ihre täglichen
Aktivitäten als Ausgangspunkt dazu heran, eine visuelle Diskussion über
Feminismus, Politik und Ästhetik in der heutigen Gesellschaft auszubreiten.
Der Film geht von Fragen aus, die in den 1970er-Jahren im Rahmen der Frauenbefreiungs-bewegung
gestellt wurden (besonders jenen, die damals von feministischen Filmkollektiven
untersucht wurden) und sich somit, den Southall Black Sisters zufolge,
auf wichtige feministische Themen für schwarze Frauen und Frauen aus Minderheitengruppen
konzentrieren. |
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